Verursacht Vitaminmangel Schlafstörungen?

In den meisten Fällen stecken hinter Schlafstörungen psychische Ursachen wie Sorgen, Prüfungsangst oder Stress, aber auch zahlreiche körperliche Beschwerden wie Herzbeschwerden, Störungen im Hormonhaushalt oder chronische Schmerzen können hinter dem gestörten Schlafrhythmus stecken. Eine weitere Ursache sind möglicherweise die chronischen Schlafräuber Lichtsmog, Lärm, Drogen, Alkohol oder einige Medikamente. Lassen sich all diese Ursachen ausschließen, sollten die Betroffenen ihren persönlichen Vitalstoffstatus überprüfen lassen.

Der Grund: Schlafstörungen können ihre Ursache auch in einem Vitaminmangel haben, wie das Beispiel er 49jährigen Maike S. zeigt. Sie suchte ihren Hausarzt auf, weil sie unter Schlafstörungen und reizdarmähnlichen Symptomen litt. Teilweise wurde ihre starke innere Unruhe auch von Panikattacken begleitet. Als Ursache vermutete sie eher die nahenden Wechseljahre oder eine Überfunktion der Schilddrüse.

Keine Schlafmittel schlucken, sondern erst den Vitalstoffstatus überprüfen

Das Blutbild der Patientin wies jedoch durchwegs hervorragende Werte auf, woraufhin ihr der Arzt ein Antidepressivum gegen das nächtliche Reizdarmsyndrom sowie Benzodiazeptin zur Beruhigung verschrieb. Dieses Präparat hat aber ein sehr großes Abhängigkeitspotenzial und kann langfristig Schlafstörungen verursachen.

Zwar war die Betroffene beruhigt, nicht an einer ernsthaften Erkrankung zu leiden, allerdings war sie auch enttäuscht darüber, dass sie lediglich mit Beruhigungs- und Schlafmitteln abgespeist worden war. Deshalb konsultierte sie anschließend eine Ärztin mit ganzheitlichem Ansatz. Diese ordnete eine weitere Blutanalyse an, allerdings im Hinblick auf ausgewählte Vitalstoffe wie Zink, Vitamin B12, Magnesium, Vitamin D und Folsäure.

Der Vitaminmangel ist behoben und die Schlafstörungen verschwinden

Das Ergebnis: Der Vitamin B12-Spiegel war enorm abgesunken und der Vitamin D-Spiegel in einem grenzwertigen Bereich. Deshalb ordnete die Ärztin acht Vitamin B 12-Injektionen an, die in einem Turnus von ein bis zweimal pro Woche erfolgten. Den Vitamin D-Mangel behob mit einer Hochdosistherapie während der ersten Woche und anschließend mit einer niedrigeren Dosis. Die innere Unruhe klang schon nach der ersten B12-Injektion merklich ab, womit auch die Schlafstörungen verschwunden waren.

Welchen Einfluss haben Vitamine auf den Schlaf?

Das Vitamin B12 spielt eine sehr wichtige Rolle für das Nervensystem und die Blutbildung. Ein Mangel kann Störungen im Blutbild, aber auch psychische Symptome wie Psychosen, Stimmungsschwankungen, demenzähnliches Verhalten oder Depressionen zur Folge haben. Die nervlichen Probleme lösen sich in den meisten Fällen, sobald der Vitaminmangel behoben ist. Auf einen entsprechenden Mangel können aber auch Schlafstörungen, die durch innere Unruhe verursacht werden, hinweisen.

Es gibt allerdings nur wenige Studien, die einen Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und einem Vitamin B12-Mangel untersuchen. Bislang gibt es nur zwei Arbeiten, die Anfang der 1990er Jahre veröffentlicht wurden. Dabei lag der Schwerpunkt jedoch auf einem gestörten Wach-Schlaf-Rhythmus, der sich bei einigen Patienten legte, wenn ihnen Vitamin B12 verabreicht wurde.

In einer 2009 erschienenen Studie wurde dagegen der Zusammenhang zwischen einem Vitamin B12-Mangel und Depressionen untersucht. Denn schon ein leichtes Absinken des Spiegels kann bereits neurologische oder psychiatrische Probleme verursachen.

Werden Vitamin B12-Präparate oral eingenommen, kann sich die Schlafdauer dadurch aber ebenso verkürzen, wie eine 1996 veröffentlichte Studie zeigt. Jedoch hatte sich die Schlafqualität erheblich verbessert. Die entsprechenden Präparate sollten jedoch nicht kurz vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

Welchen Einfluss Vitamine grundsätzlich auf die Qualität des Schlafes haben, wurde in einer Studie aus dem Jahr 2008 untersucht. Demnach kann auch ein Vitamin B6-Mangel psychischen Stress verursachen, wodurch der Schlaf gestört wird. Die Schlafqualität verbessert sich jedoch wieder, sobald der Mangel behoben ist. Gleiches gilt für einen Mangel an Vitamin D, wie eine Studie aus dem Jahr 2018 belegt.

Januar 2019




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