Die Sonne – der Arzt am Himmel zur Produktion von Vitamin-D

Wenn sich in der kalten Winterzeit die Sonne oft tagelang hinter grauen Wolken verbirgt, sinkt unsere Stimmung nicht selten auf den Nullpunkt. Die Sehnsucht nach Wärme und Licht wird mitunter so groß, dass die letzten noch verbliebenen Urlaubstage genutzt werden, um im Süden ein bisschen Sonnenlicht zu tanken. Eine Metapher, die fast sprichwörtlich genommen werden kann. Tatsächlich tanken wir Sonnenlicht und unser Körper nutzt es für unterschiedlichste Funktionen.

Dabei wurde in den letzten Jahren immer wieder vor zu viel Sonne gewarnt. Leider neigt der Mensch dazu, von einem Extrem in das andere zu fallen. Sonne tanken bedeutet nicht, sich stundenlang auf der Strandliege hin- und herzuwenden, bis die Bräunung der eines Grillhähnchens entspricht. Genauso wenig ist es gesund, wie ein Vampir jeden Sonnenstrahl zu meiden. Es gilt, ein vernünftiges Maß einzuhalten, um die wichtige Vitamin-D-Produktion anzukurbeln, ohne die Haut unter Stress zu setzen.

Neue Studien zu Vitamin-D

Eigentlich ist es kein Vitamin, sondern ein Hormon, das nur irrtümlich als Vitamin-D benannt wurde. Dieses Hormon kann der Mensch nur bedingt in ausreichender Menge über die Nahrung zu sich nehmen. Fetter Fisch etwa enthält Anteile an Vitamin D. Aber selbst wenn viel Nahrung zu sich genommen wird, die Vitamin-D enthält, kann damit der Bedarf nur zu höchstens 5 bis 20 % gedeckt werden. Der größte Teil des Hormons bildet der Mensch, wenn er dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt ist. In den mittleren und nördlichen Breitengraden Europas kann es schwierig werden mit dem Sonnenlicht. Vor allem in den späten Wintermonaten sinkt der Vorrat an Vitamin-D im Körper oft auf kritische Werte.

Das Robert-Koch-Institut ermittelte in einer Studie an 10.000 Kindern und Jugendlichen sowie 4000 Erwachsenen, das 63 % der Kinder und 58 % der Erwachsenen über zu wenig Vitamin-D im Blut verfügen. Bei Kindern und Jugendlichen führt ein beständiger Vitamin-D-Mangel unter anderem dazu, das im Alter frühzeitig Osteoporose entsteht. Ältere Menschen haben dazu noch das Problem, das die Umwandlung der Sonneneinstrahlung in Vitamin-D nur noch zu etwa 20 % funktioniert. Eine andere Studie der Universitäten Ludwigsburg und Graz mit 3200 älteren Probanden (durchschnittlich 62 Jahre), die über einen Zeitraum von acht Jahren angelegt war, zeigte auf, das die Personengruppe mit zu wenig Vitamin-D ein doppelt so hohes Sterberisiko besaßen als diejenigen mit ausreichender Vitamin-D-Versorgung. Der Mangel erhöht zudem das Risiko eines Schlaganfalls oder der Erkrankung an Herzmuskelschwäche sowie ein gesteigertes Krebsrisiko.

Warum ist Vitamin-D aktuell so im Fokus?

Erst seit einigen Jahren ist bekannt, das Vitamin-D an weit mehr Körpervorgängen beteiligt ist, als bisher erforscht war. Festgestellt wurde dies dadurch, dass in fast allen Geweben und Organen spezielle Vitamin-D-Rezeptoren entdeckt wurden. Die sind da nicht umsonst und auch nicht zufällig. Noch ist nicht vollständig erforscht, wie groß der Funktionsumfang des Hormons Vitamin-D im Körper ist.

Eines jedoch konnte festgestellt werden. Es braucht unsere Sonne, damit der Körper wirklich ausreichend Vitamin-D produziert.

Gehen auch UV-B-Lampen oder Nahrungsergänzungsmittel?

Innerhalb der Sonnenstrahlen ist es das UV-B-Licht, das im Körper die Produktion des Vitamin-D anregt. Allerdings ist UV-B-Licht mit Vorsicht zu genießen. Ein zu viel kann das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, signifikant erhöhen. Wer nicht gerade unter Schuppenflechte leidet und diese mit einer UV-B-Bestrahlung bekämpft, sollte auf die Extra-Dosis UV-B aus der Lampe verzichten.

Auch Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin-D sind nur bedingt hilfreich. Immerhin schaden sie auch nicht. Die gesamte notwendige Dosis an Vitamin-D kann mit ihnen aber nicht eingenommen werden. Über den Weg des Darms und der Verdauung nimmt der Körper nur einen kleinen Teil des Hormons auf. Viel wichtiger ist die Umwandlung über die Haut mittels Sonne.

Nicht zu viel und nicht zu wenig

Die Empfehlungen der Allgemeinmediziner wie auch der Dermatologen liegen bei 15 bis 20 Minuten direkter Sonne am Tag. Die Sonne im Gesicht und an den Unterarmen reicht dabei vollkommen. Aber auch das wenige ist im Winter nicht immer einzuhalten. Glücklicherweise speichert der Körper Vitamin-D durchaus über mehrere Wochen. Also einfach den Zeitpunkt nutzen, wenn einmal die Sonne scheint und ab ins Freie. Frische Luft und Sonnenschein sind kostenlose Naturheilmittel.

Januar 2019




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