Schwarzer Holunder – der gute Geist des Hauses

Dem schwarzen Holunder werden mythische Fähigkeiten zugesprochen, er war bei vielen Völkern die Wohnstatt von Göttern.

Bei den Germanen lebte „Freya“, von der sich der Wochentag Freitag ableitet, im Holunderbusch. Auch bei den Griechen und Römern nisteten im Holunder gute Geister, weshalb es in allen drei Kulturen üblich war, das ein Holunder in der Nähe des Hauses angepflanzt wurde. Allerdings wird der Holunder auch mit Hexen und mit dem Tod in Verbindung gebracht. Abgesehen von Sagen und Aberglaube ist der schwarze Holunder ein Naturheilmittel, dessen Beeren jetzt im September und Oktober reif zur Ernte sind.

Auf dem Lande waren früher die Holunderbüsche vor allem für Mütter ein Ärgernis, denn der Purpurfarbstoff in den reifen Beeren ist so intensiv, das er aus den Kleidern der Kinder, die die Beeren mitunter als Wurfgeschosse nutzten, kaum herauszubekommen war. Auf der anderen Seite steckt die Holunderbeere voller positiver gesundheitlicher Vorteile. Selbst das Farbflecken verursachende Sambicyanin ist im menschlichen Körper ein Radikalenfänger, der das Risiko von Her-/Kreislauferkrankungen sowie Krebs senkt.

Holundersaft – gut für die Nieren und mehr

Der Holunderstrauch oder auch Holunderbaum, der bis zu 11 m hoch werden kann, wuchs früher oft an Wiesen- und Waldrändern, heute jedoch ist er aufgrund der Intensiv-Landwirtschaft selten geworden. Inzwischen wird der Holunder vor allem in Österreich in Kulturen angebaut. Er lässt sich aber auch problemlos im eigenen Garten ziehen, allerdings benötigt er viel Platz und darf nach dem Volksglauben weder beschnitten noch gefällt werden, um nicht böses auf sich zu ziehen. Das jedoch ist wissenschaftlich nicht belegt.

Durchaus belegt sind hingegen die Wirkungen des Holunders, die sich vor allem durch die Häufigkeit der in ihm enthaltenen Antioxidantien beweisen. Holundersaft, aber auch Tee aus der Rinde oder den Blütenständen sind seit langem bekannte Hausmittel gegen Erkältungen, Nierenleiden oder Blasenentzündungen. Gerade der Tee wirkt schleimlösend und schweiß- wie auch harntreibend. Es bestehen sogar Studien, die eine Wirkung gegen das echte Grippevirus nachweisen, nicht zu verwechseln mit einem grippalen Infekt, einer Erkältung. Die echte Grippe ist eine sehr schwere Viruserkrankung, die nicht selten tödlich endet.

Die wichtigsten Bestandteile sind die Radikalenfänger, die den Alterungsprozess der menschlichen Zellen verlangsamen und diese schützen. Hinzu kommt ein hoher Anteil an Vitamin C und Vitamin B in der reifen Holunderbeere. In einer In-Vitro-Studie konnte nachgewiesen werden, dass der Saft des Holunders eine stimulierende Wirkung auf die körpereigene Insulinproduktion besitzt. Das legt den Schluss nahe, dass der Holunder auch positive Eigenschaften bei einer Diabetes-mellitus-Erkrankung besitzt.

Holunder gegen Magenbeschwerden und Rheuma

Der Tee aus der Rinde des Holunderbaumes wirkt Magenbeschwerden vor und aus den Blättern des Holunders konnten Wissenschaftler Stoffe isolieren, die gegen Rheuma wirksam sein könnten. Zumindest in der Naturheilkunde werden die Blätter als Tee schon seit längerem gegen rheumatische Beschwerden eingesetzt.

Ein einfacher Weg, die medizinisch vorbeugende Wirkung des Holunders zu nutzen ist es, ihn in der Küche zu verwenden. Der Saft lässt sich durch leichtes erhitzen haltbar machen. Die Beeren lassen sich problemlos einfrieren und es bestehen hunderte Rezepte für die Zubereitung leckerer Marmeladen, Kuchen oder auch für Liköre und Fruchtweine. Es ist jedoch wichtig, wirklich nur reife, schwarze Beeren zu verwenden, da die noch grünen Früchte leicht giftig sind und zu Übelkeit und Erbrechen führen. Da sind dann vielleicht die Götter im Holunderbaum verärgert.

September 2019




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