Den Darm reinigen mit Hilfe von Glaubersalz

Um eine optimale Reinigung und anschließende Regeneration des Darms während des Fastens zu erreichen, muss der Darm zu Beginn der Fastenkur möglichst leer sein. Es empfiehlt sich also, die Fastenkur mit einer Darmreinigung einzuleiten. Neben einem Einlauf gilt vor allem Glaubersalz als probates Mittel, um den Darm gründlich zu entleeren, weil es eine sehr abführende Wirkung hat.

Glaubersalz – was ist das?

Glaubersalz, das viele auch unter dem Begriff Natriumsulfat kennen, ist ein weißes und grobkörniges Pulver, das eine abführende Wirkung hat. Der Name leitet sich von Johann Rudolph Glauber, einem Chemiker und Arzt, ab. Der hatte Anfang des 17 Jahrhunderts Kochsalz mit Schwefelsäure gemischt und dadurch Natriumsulfat-Decahydrat erzeugt, eben das Glaubersalz. Mittlerweile gilt es als beliebtes Mittel, das genutzt wird, um den Körper zu entschlacken. Beispielsweise bei Verstopfungen oder während des Heilfastens.

Bittersalz und Glaubersalz – der Unterschied

Bittersalz hat eine ähnliche Wirkung, allerdings handelt es sich hierbei um Magnesiumsulfat. Als Abführmittel werden aber beide Salze in verdünnter Form genutzt, nahezu gleich ist auch der bitter-salzige Geschmack.

Wie wird Glaubersalz angewendet und dosiert?

Wer Glaubersalz einnehmen möchte, sollte dieses zunächst in lauwarmes Wasser geben und darin auflösen. Dabei sollten zwei bis vier gehäufte Teelöffel, also etwa zehn bis 20 Gramm, des Salzes in 200 bis 250 Milliliter Wasser gegeben werden. Der strenge Geschmack dieser Lösung lässt sich mit einem Schuss Zitronen- oder Orangensaft abmildern.

Um den Darm rascher zu entleeren ist es auch möglich, bis zu vier Esslöffel Glaubersalz ein 500 bis 750 Milliliter Wasser aufzulösen. Wer größere Mengen dieser Lösung konsumieren möchte, sollte dies in kleinen Dosen in einem Zeitraum von circa 20 Minuten machen.

Wie wirkt Glaubersalz?

Die reinigende Wirkung des Salzes setzt etwa drei Stunden nach der Einnahme der Lösung ein. Bei dem einen oder anderen kann sie aber auch bereits nach einer Stunde einsetzen. Die Betroffenen sollten allerdings beachten, in der Nähe ihrer Toilette zu bleiben, weil sie dann einen starken Stuhldrang verspüren, ähnlich wie bei Durchfall.

Das geschieht im menschlichen Körper

Glaubersalz hat eine osmotische Wirkung. Das Salz entzieht dem menschlichen Körper also Wasser, das sich nun im Darm sammelt und für einen flüssigen Stuhl sorgt. Der Darm wird durchfallartig entleert. Dabei verliert der Körper nicht nur viel Wasser, sondern auch zahlreiche Mineralstoffe. Während der Wirkungszeit sollten die Betroffenen also viel trinken, um einer eventuellen Dehydrierung entgegen zu wirken.

Wenn das Glaubersalz nicht wirkt

Bei zahlreichen Verbrauchern, die erstmals Glaubersalz zu sich nehmen, bleibt die gewünschte Wirkung aus. Das dürfte allerdings daran liegen, dass es keine einheitlichen Richtlinien für die Dosierung gibt und Glaubersalz auf jeden Menschen eine andere Wirkung hat. Denn während die Wirkung bei dem einen schon nach einem Teelöffel einsetzt, braucht der andere drei Teelöffel. Wichtige Faktoren sind hierbei das Körpergewicht sowie die Empfindlichkeit des Darms.

Auch ausreichend Bewegung befördert die gewünschte Wirkung. Betätigt sich der Betreffende nach dem Trinken körperlich, regt das nämlich die Tätigkeit des Darms an, sodass sich die Wirkung besser entfalten kann. Allerdings sollte das Sportprogramm besser in den eigenen vier Wänden absolviert werden, weil die Wirkung sehr plötzlich einsetzen kann. Und auch vor der Anwendung sollten die Betreffenden viel trinken, weil die Darmtätigkeit auch durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr begünstigt wird.

Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken?

Glaubersalz eignet sich nicht für Menschen, die eine Herzschwäche, einen niedrigen Blutdruck, Störungen im Elektrolythaushalt, einen empfindlichen Magen-Darm-Trakt, eine eingeschränkte Nierenfunktion oder Erkrankungen des Dickdarms haben. Auch bei einigen weiteren Erkrankungen sollte Glaubersalz nicht eingenommen werden. Wird Glaubersalz andauernd konsumiert, nehmen die Betroffenen viel Natrium zu sich, sodass es zu Nebenwirkungen wie Ödemen kommen kann. Trinken die Betroffenen nach der Anwendung nicht ausreichend, leiden sie möglicherweise unter Durchfall mit einer Dehydrierung als Folgeerscheinung. Diese äußert sich etwa durch Kreislaufprobleme oder starke Kopfschmerzen.

Zudem sollte lediglich unter ärztlicher Aufsicht gefastet werden. Kommt es zu einer Unverträglichkeit, sollte der Arzt umgehend aufgesucht werden. Ferner sollten Interessenten beachten, dass sich Glaubersalz nicht für die regelmäßige Einnahme bei Verstopfungen oder einer Darmträgheit eignet. Denn die natürliche Darmflora wird durch eine längerfristige Einnahme zerstört und der Mineralhaushalt im Körper gerät aus dem Gleichgewicht.

Juli 2020




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