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Essener Klinik kombiniert Naturheilkunde mit Schulmedizin

Auf den ersten Blick erscheint der Besuch im Knappschaftskrankenhaus in Essen, einer Klinik für Naturheilkunde. Denn Dinge wie Blutegel, Horn-Schaber und Akupunktur-Nadeln werden dort wie selbstverständlich in der Behandlung eingesetzt. Jedoch scheint der Behandlungsansatz Erfolg zu haben, wie eine TV-Moderatorin am eigenen Leib erfahren hatte. Sie litt unter Symptomen wie Herzrasen, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen und Schlafstörungen – mit der Folge, dass sie sich komplett handlungsunfähig fühlte, als sie in die Klinik ging.

Das Konzept der Klinik

„Wir decken alle naturheilkundlichen Verfahren ab, für die es wissenschaftliche Nachweise gibt“, sagt Chefarzt Dr. Gustav Dobos, der auch einen Lehrstuhl an der Universität Duisburg-Essen inne hat. Von der Herangehensweise verknüpft er naturheilkundliche Verfahren mit der klassischen Schulmedizin sowie der Hochleistungsmedizin ab. Die entsprechende Erfahrung bringt der Chefarzt, der als eine Art Pionier im Bereich der Naturheilkunde gilt, mit. Nicht umsonst ist er regelmäßig als Hauptredner zu Gast auf Ärztekongressen weltweit. Der Internist, Intensivmediziner und Nierenspezialist deckt die Bereiche Traditionelle Chinesische Medizin, Akupunktur, integrative Medizin sowie die indische Medizin neben der Mind-Body-Medizin und der europäischen Medizin ab.

Um sich diesen Ruf zu erarbeiten, ist der Chefarzt einen harten Weg gegangen. So wurde er anfangs von seinen Kollegen belächelt und mit angeblich aussichtslosen Fällen betraut. Viele Kollegen hielten ihn für seltsam oder gar einen Spinner. Dazu Dr. Gustav Dobos: „Ich habe lange in der universitären Medizin gearbeitet. Viele Menschen lagen dort mit unklaren Erkrankungen. Immunologische Leiden, lange Schmerzkarrieren aufgrund von Rheuma, Magen-Darm-Beschwerden und vieles andere. Die meisten nahmen schon viele Jahre sehr starke Medikamente. Sie kamen zur Abklärung in die Klinik. Doch in vielen Fällen konnte man nichts finden.“

Diese menschlichen Schicksale verfolgten Dr. Gustav Dobos, der die chinesische Medizin während eines sechsmonatigen Aufenthaltes in China kennengelernt hatte. „Ich war begeistert von dem, was ich gesehen habe. Das war die Initialzündung.“ Zwar stufte der angehende Schulmediziner so manches als befremdlich ein, jedoch erlebte er auch den Fall eines Arbeiters, der unter hysterischer Aphonie litt und wegen eines Schocks wochenlang nicht sprechen konnte. „Bei uns wäre er wohl in einer psychiatrischen Klinik behandelt worden, wo man ihm mit Medikamenten hätte helfen können. In China akupunktierte die behandelnde Ärztin hingegen den Mann mit einer starken Stimulation der Nadeln und forderte ihn auf, zu sprechen. Und nach etwa einer halben Stunde hatte der Mann tatsächlich zu sprechen begonnen.

Nach diesem Schlüsselerlebnis absolvierte Dr. Gustav Dobos eine Vielzahl medizinischer Ausbildungen. „Wir haben alles untersucht, verifiziert und in unterschiedlichen Zeitschriften publiziert, in denen auch die Schulmedizin ihre Verfahren veröffentlicht. Viele Methoden sind in ihrer Wirksamkeit vergleichbar mit konventionellen Therapien, haben aber weniger Nebenwirkungen.“

Der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau hatte großes Interesse an der Ansiedlung naturheilkundlicher Kliniken an der Ruhr. Dadurch kam Dr. Gustav Dobos nach Essen und die seinerzeit weltweit einzige Klinik für Naturheilkunde, die auch eine große Forschungsabteilung besaß, entstand in Essen. Ferner ist die Klinik über einen Lehrstuhl für das Fach Naturheilkunde an die Universität Duisburg-Essen angebunden. Im Herbst 2017 war bereits ein 14köpfiges Ärzteteam aus China und Indien tätig. Deutschlandweit gab es bis zu diesem Zeitpunkt lediglich an der Berliner Charité eine vergleichbare Einrichtung.

Die Selbstheilungskräfte des Körpers sollen gestärkt werden

In enger Zusammenarbeit mit Onkologen werden an der Essener Klinik für Naturheilkunde auch Krebspatienten behandelt. Das Ziel dieser Behandlung besteht darin, die mit der Krebstherapie einher gehenden Nebenwirkungen einzugrenzen sowie das seelische und körperliche Gleichgewicht der Patienten zu stärken. Die Stärkung der Selbstheilungskräfte erfolgt im Rahmen der Mind-Body-Medizin, durch welche die natürlichen Ressourcen des Menschen gestärkt und dessen Kraftquellen aktiviert werden. Dr. Dobos dazu: „Wir gehen davon aus, dass der Mensch nie nur krank ist. Jeder hat auch gesunde Anteile.“

Blutegel in der Therapie

Ein Ziel von Dr. Gustav Dobos besteht darin, dass die Blutegel-Therapie in die Leitlinien für Kniegelenkarthrose integriert wird. Denn: „Blutegel sind bei dieser Indikation die wirksamste Schmerztherapie.“ Das liegt daran, dass der Speichel dieser kleinen, schwarzen Würmer etwa 100 verschiedene Substanzen enthält. Dazu gehören neben Morphinen auch immunologisch wirkende sowie entzündungshemmende Stoffe. Diese Inhaltsstoffe geben sie an den Menschen ab, sobald sie sich durch einen Biss an den Menschen geheftet haben. Für medizinische Zwecke werden Blutegel, die das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sogar als Arzneimittel definiert hat, werden Blutegel übrigens speziell gezüchtet.

Oktober 2017




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