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April 2012/1

Die Zahl der Herpes-Erkrankungen wächst

Es ist eine erschreckende Nachricht: Die Zahl der durch den Herpes-Virus ausgelösten Erkrankungen steigt in Deutschland immer weiter an. Damit wächst sich Herpes mehr und mehr zu einer echten Zivilisationskrankheit aus und steht im Einklang mit anderen Volksleiden wie Herz-Kreislaufkrankheiten oder Diabetes.

Doch was ist Herpes überhaupt?

Die meisten Menschen kennen die üblichen Formen der Erkrankung wie Lippen- oder Genitalherpes. Dass Herpes noch viele weitere Ausprägungen zeigen kann, ist kaum bekannt. Und auch über die erstgenannten Formen von Herpes existieren heute so viele Vorurteile und Halbwahrheiten, dass in diesem Fall eine umfassende Aufklärung wirklich Not tut.

Zunächst muss man grundsätzlich unterscheiden zwischen zwei verschiedenen Formen des Herpes-Virus. Sie nennen sich „Herpes-Simplex-Virus 1“ bzw. „Herpes-Simplex-Virus 2“ - abgekürzte HSV-1 und HSV-2. Die beiden Virus-Gattungen ähneln sich sehr stark, ein Unterschied besteht aber darin, wie die Viren übertragen werden. Während der HSV-1 Virus bereits durch direkten Hautkontakt oder einen leichten Speichelkontakt übertragen werden kann, benötigt es für die Übertragung des HSV-2 Virus einen wesentlich engeren Schleimhautkontakt. Bei oberflächlichem Hautkontakt kann der HSV-2 Virus also nicht übertragen werden.

Für beide Herpes-Viren gilt jedoch: Ist der Organismus einmal von einem solchen Virus befallen, wird er diesen ein Leben lang mit sich umhertragen. Die Infektion mit Herpes-Viren wird von vielen Menschen überhaupt nicht bemerkt, ein Ausbruch der Krankheit kann dann entweder sofort oder auch zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt erfolgen.

Anhand der Übertragungswege lässt sich auch sehr gut ersehen, welcher Herpes-Virus für die am meisten auftretende Form des Herpes - dem Lippenherpes - verantwortlich ist. Es handelt sich hierbei um den HSV-1 Virus, der bereits bei leichtem Hautkontakt übertragen werden kann. Es reicht also völlig aus, einen Menschen, der bereits Träger des HSV-1 Virus ist, leicht auf den Mund zu küssen, damit die Viren übertragen werden. Experten vermuten, dass mehr als die Hälfte aller Deutschen den HSV-1 Virus in sich trägt, und circa 40% der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben einmal einen Ausbruch von Lippenherpes erleidet.

Doch wie macht sich Lippenherpes überhaupt bemerkbar?

Lippenherpes zeigt sich anhand gut sichtbarer Bläschen, die sich im Bereich der Lippen bilden. Die Betroffenen leiden oft sehr darunter, da die Krankheit von außen sofort zu erkennen ist. Zudem können die Bläschen teilweise sehr stark jucken und dann nässen, wenn sie aufgekratzt werden.

Im Gegensatz zum HSV-1 wird der HSV-2 Virus wesentlich seltener übertragen. Er ist Haupt-Auslöser für den so genannten Genitalienherpes - der am häufigsten auftretenden Geschlechtskrankheit in Deutschland. Analog zur Lippenherpes bilden sich auch hier kleine, juckende Bläschen, allerdings an den Geschlechtsorganen. Schon bei der Geburt kann der entsprechende Virus von der Mutter auf das Kind übertragen werden.

Es gibt noch weitere Formen der Herpes-Erkrankung, die allerdings wesentlich seltener als die genannten auftreten, und die wir daher an dieser Stelle nur am Rande erwähnen wollen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die Gürtelrose, welche als Spätfolge einer Windpocken-Erkrankung auftreten kann. Die schwerste Form der Herpes-Erkrankung ist „Herpes enzephalitis“, eine Entzündung des menschlichen Gehirns, die ebenfalls durch die Herpes-Viren ausgelöst werden kann. Sie tritt allerdings nur äußerst selten auf (etwa 0,5 Krankheitsfälle pro 100.000 Menschen).

Behandlung von Herpes-Krankheiten

Wie bereits erwähnt, tragen unzählige Menschen in Deutschland den Herpes-Virus bereits in sich, ohne davon zu wissen. Eine Behandlung der Herpes-Krankheit erfolgt daher in der Regel erst dann, wenn diese bereits ausgebrochen ist. Ein Ausbruch kann sich durch zahlreiche Einflussfaktoren ergeben, zum Beispiel durch andere Krankheiten, Stress und psychische Belastungen, Immunschwäche oder auch hormonelle Veränderungen des Körpers.

Im Fachhandel gibt es mittlerweile unzählige Cremes und andere Mittel gegen die verschiedenen Formen einer Herpes-Erkrankung. Da diese jedoch oft Cortison enthalten, sind die entsprechenden Nebenwirkungen teilweise recht schwerwiegend. Wer sich sanfter behandeln möchte, der kann auf homöopathische Präparate und Naturheilmittel ausweichen. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, Schüssler Salze zur Behandlung von Herpes - insbesondere Lippenherpes - einzusetzen. Infrage kommen dabei die Schüssler Salze Nr. 4 (Kalium chloratum), Nr. 8 (Natrium chloratum) und Nr. 21 (Zincum chloratum).

Darüber hinaus werden immer wieder zahlreiche mehr oder weniger sinnvolle Hausmittel genannt, die zur Behandlung von Herpes eingesetzt werden können. So soll beispielsweise das Auftragen von Honig, Teebaumöl oder auch Zahnpasta auf die betroffenen Stellen Wunder wirken. Allerdings sollte man diese Tipps sehr vorsichtig ausprobieren, da z. B. das Teebaumöl sehr scharf ist und empfindliche Haut angreifen kann. Ein guter Tipp ist dagegen, Eiswürfel in ein Handtuch zu wickeln und die betroffenen Stellen damit zu kühlem. Jedes Handtuch sollte dabei immer nur einmal verwendet werden. Überhaupt ist penible Hygiene eine der wichtigsten Voraussetzungen, um eine Herpes-Erkrankung schnell und sicher in den Griff zu bekommen.




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