Orthomolekulare Medizin

Die Annahme, dass unsere heutigen Lebensmittel durch ihre Produktionen, die Haltbarmachung, den Transport und die Lagerung viele ihrer ursprünglichen Nährstoffe und Vitamine einbüßen, wird inzwischen auch von der Schulmedizin und der Wissenschaft bestätigt. Ob aber die Zuführung großer Mengen der dadurch mangelnden Substanzen zu einer Verbesserung führt, beziehungsweise Krankheiten und Leiden aller Art lindern und heilen kann, ist höchst umstritten.

Genau darum geht es bei der orthomolekularen Medizin. Sie ist in wesentlichen Teilen auf den Mediziner Linus Pauling zurückzuführen. Laut Ansicht des Arztes ist es notwendig, Vitamine und Mineralstoffe in hohen Dosen dem menschlichen Körper zuzuführen, um damit den durch die Ernährung verursachten Mangel auszugleichen. Genau hier liegt laut Wissenschaft und Schulmedizin aber das Problem. Es ist bis heute nicht belegbar, dass die erhöhte Zufuhr von Vitaminen und Mineralien zum gewünschten Effekt führt. Im Gegenteil: Einige Studien haben bereits nachgewiesen, dass der überhöhte Konsum solcher Stoffe sogar zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Trotzdem schwören viele Anhänger auf die orthomolekulare Medizin und ernähren sich nach deren Richtlinien.

Ein Bestandteil der orthomolekularen Medizin ist die so genannte Megavitamintherapie. Hierbei nimmt der Patient große Mengen an Vitaminen zu sich, welche die Dosierung, die nach den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation empfohlen wird, oftmals um das Hundert- oder gar Tausendfache überschreiten. Solch hohe Dosen an Vitaminen sollen insbesondere dafür sorgen, dass Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder auch Krebs wirkungsvoll behandelt werden können.

Da eine solch hohe Dosis an Vitaminen unmöglich durch eine natürliche Ernährung erreicht werden kann, setzt die orthomolekulare Medizin auf die Zuführung der Stoffe durch Nahrungsergänzungen. Die Schulmedizin bemängelt in diesem Zusammenhang, dass damit der Industriezweig der Hersteller von Nahrungsergänzungen indirekt gefördert wird und es mitunter in der Vergangenheit bereits Fälle gegeben hat, in denen Therapeuten, die diese Therapieform anwenden, mit den Herstellern von Nahrungsergänzungen zusammengearbeitet haben.

Der Annahme der orthomolekularen Medizin, dass die Überdosierung von Vitaminen beispielsweise Krebserkrankungen heilen kann, stehen laut Schulmedizin vielfältige Risiken gegenüber, die sich dadurch ergeben können. So ist beispielsweise die Überdosierung von Vitamin C dafür verantwortlich, dass der Patient unter einer Erhöhung verschiedener Hormone leidet, die in der Folge zu Nierensteinen, Koliken und Durchfall führen können. Ähnliche Effekte ergeben sich bei der erhöhten Zufuhr von Vitamin A, Vitamin D und Vitamin K. Diese Vitamine können sich im Körper anreichern, womit sich die Schwierigkeit ergibt, den überschüssigen Anteil über die Nieren wieder auszuscheiden. Ein ähnlicher Verdacht besteht bei der Überdosierung von Vitamin B6. Dieses kann in zu großen Mengen laut Wissenschaft zu Lähmungserscheinungen in den Extremitäten führen, außerdem reagiert die Haut unter Umständen mit der Bildung von Abszessen darauf, die wiederum in der Folge erhöhten Juckreiz sowie Hautrötungen nach sich ziehen. Auch Kopfschmerzen und Schlafprobleme können bei der Überdosierung von Vitaminen vermehrt auftreten.

Wie man sieht, ist die orthomolekulare Medizin höchst umstritten. Daher ist es jedem angeraten, sich zunächst mit den dieser Therapie zugrunde liegenden Fakten sowie seinem eigenen aktuellen Gesundheitszustand eingehend zu beschäftigen, bevor man mit einer solchen Therapieform beginnt.

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