Schüßler Salze

Bei den so genannten Schüßler Salzen handelt es sich um verschiedene Mineralsalze, die dem Patienten in einer homöopathischen Dosierung verabreicht werden. Sie sind nach ihrem Entdecker und Entwickler, dem Naturheilkundler und Arzt Dr. Schüßler, benannt. Er stellte bereits im 19. Jahrhundert die These auf, dass jede Erkrankung beim Menschen mit einem Ungleichgewicht im Mineralhaushalt zusammenhängt. Aus dieser Annahme heraus entwickelte er die nach ihm benannten Mineralsalze.

Mit den Jahren entwickelte sich aus den Erkenntnissen von Dr. Schüßler die so genannte Biochemie. Obwohl auch sie ein naturheilkundliches Verfahren darstellt, wendet sie sich strikt von der damals bereits bekannten Homöopathie ab. Noch heute ist es so, dass viele Homöopathen die Schüßler Salze nicht als Funktionsmittel anerkennen und daher ablehnen.

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Schüßler Salzen muss auch die Antlitzanalyse erwähnt werden. Dr. Schüßler ging davon aus, dass man im Gesicht eines Patienten deutliche Spuren auf das Fehlen verschiedener Mineralstoffe erkennen kann. So können beispielsweise Verfärbungen der Gesichtshaut, eingefallene Partien oder auch insgesamt die Form des Gesichts auf Mangelerscheinungen hindeuten. Laut Dr. Schüßler beginnt also jede Behandlung mit den nach ihm benannten Salzen zunächst mit einer Antlitzanalyse des Patienten. Aus dieser ergeben sich dann die Mineralstoffe, die dem Patienten in Form von Schüßler Salzen zugeführt werden müssen.

Obwohl sich Dr. Schüßler mit seinen Thesen von der Homöopathie abwandte, werden seine Schüßler Salze durch die homöopathische Verfahrensweise der Potenzierung hergestellt. Das bedeutet, der jeweilige Ausgangsstoff wird durch Zerkleinern, Vertreiben und Schütteln verdünnt und damit potenziert. Die angegebenen Potenzen gleichen dabei denen anderer homöopathischer Arzneimittel, so gibt es beispielsweise Schüßler Salze in der Potenzierung D1, was bedeutet, dass der Ausgangsstoffe hierbei um den Faktor 10 verdünnt wurde.

Die Wissenschaft und die Schulmedizin haben allerdings seit jeher Probleme mit den Funktionsmitteln nach Dr. Schüßler. Sie gehen davon aus, dass die nach ihm benannten Salze keine nachweisbare pharmakologische Wirkung aufweisen. Die Wirkung beruhe allenfalls auf einem Placebo-Effekt, in dessen Verlauf sich der Patient beim Einnehmen eines solchen Mittels die Besserung seines Leidens vorstelle und somit Einfluss auf die Selbstheilungskräfte nehme.

Insgesamt gibt es heute 12 so genannte Funktionsmittel der Biochemie, die nach den Erkenntnissen von Dr. Schüßler hergestellt werden. Zusätzlich gibt es 15 Ergänzungsmittel, die teilweise erst nach dessen Tod von Anhängern seiner Lehre entwickelt wurden. Die Regelpotenzen, in denen die Funktionsmittel nach Dr. Schüßler eingenommen werden, sind D6 und D12. Schüßler Salze werden meist in Form von Tabletten verabreicht, es gibt sie aber auch aufgelöst in Flüssigkeiten sowie als kleine Streukügelchen (Globuli).

Kritiker weisen darauf hin, dass selbst bei extremen Überdosierungen der Schüßler Salze kaum nachweisbare Mengen des Ausgangsstoffes in den Präparaten enthalten sind. So könnte der Patient beispielsweise 1.000 Tabletten der Potenz D6 zu sich nehmen, die insgesamt allerdings deutlich weniger als 1 mg des Ausgangsstoffes - also eines Minerals - enthalten. Aus diesem Grund wird die Wirksamkeit der Schüßler Salze von der Wissenschaft und der Schulmedizin stark angezweifelt. Den Anhängern ist das egal - sie verweisen auf etliche Studien, die die Wirksamkeit der gesamten Biochemie nach ihrer Meinung ausreichend belegen.

Sehr umfassende Informationen zu den Schüßler Salzen stellt die Webseite www.schuessler-salze-informationen.de bereit.

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